A. E. Waite

Das große Arkana besteht aus 22 Karten

KarteZusammenfassungBildbeschreibung
I. Der MagierMachtGott Apollo steht vor einem Tisch. Über seinem Haupt befindet sich eine liegende Acht, Symbol der Unendlichkeit. Auch die Schlange, die sich um den Leib des Magiers windet, ist ein Zeichen für Unendlichkeit. Auf dem Tisch liegen vier magische Werkzeuge. Jedes symbolisiert eines der vier universellen Elemente. Der Stab symbolisiert Feuer. Der Kelch bedeutet Wasser. Das Schwert ist ein Zeichen für Luft. Die Scheibe mit dem Pentakel oder Fünfstern steht für Erde.
II. Die HohepriesterinIntuitionEine Frau sitzt in sich selbst versunken zwischen zwei Säulen. Ihr blaues Gewand und die nach oben offenen Säulen spiegeln ihre Bereitschaft wider, aufzunehmen. Aus ihrem Kleid fließt Wasser, das Symbol des Unbewussten. Die beiden verschiedenfarbigen Tempelsäulen König Salomos mit den Namen Boas (B) und Jakim (J) spiegeln die Polarität allen Lebens wieder. Ihre Krone zeigt drei Mondphasen. Auf ihrem Schoß liegt eine Schriftrolle, auf der das Wort Thora geschrieben steht. Es bedeutet das höhere Gesetz. Das Kreuz auf der Brust dieser Frau versinnbildlicht ihre erdverbundene Seite.
III. Die HerrscherinUrvertrauenDie Herrscherin sitzt auf ihrem Thron geschmückt und umgeben von den Symbolen der Fruchtbarkeit: das Getreidefeld, der Wald, der Fluss, die Granatäpfel auf ihrem Gewand. Sie ist die Verkörperung der Venus, was durch das Venussymbol auf dem Herzen deutlich wird. Das tiefrote Kissen, das Polster und die Decke verkörpern Leben und Liebe. Die zwölf Sterne ihrer Krone stehen für zwölf Monate des Jahres und zeigen sie als die Herrscherin der Jahreszeiten.
IV. Der HerrscherOrdnungAngetan mit den Zeichen der Macht, Zepter, Erdapfel und Krone sitzt der Herrscher würdig auf seinem steinernen Thron. Die Widderköpfe weisen darauf hin, das etwas im Werden ist, Wirklichkeit wird. So wie das Sternzeichen Widder auf den Frühling hindeutet, auf die Jahreszeit in der alles wächst, in der das Leben über den Tod siegt. Gleichzeitig sind die vier Widdertrophäen sowie das Zepter in der Hand ein Ausdruck seiner Zeugungsfähigkeit. Damit wird er zum Vater als Gegenstück zur Herrscherin, zur irdischen Mutter. Die vorherrschenden Farbtöne Rot, Orange und Gelb symbolisieren geistige Kraft und Weisheit (Rot/Orange) und Klarheit (Gelb).
V. Der HierophantOffenbarungDer Hierophant, zu Deutsch Hohepriester, nimmt die Sitzposition eines hohen kirchlichen Würdenträger ein und trägt das Gewand eines heiligen Mannes. Er erinnert an den Papst und dieser Eindruck wird durch seine goldene Kopfbedeckung, die Tiara, noch verstärkt. Der Stab mit den drei Kreuzen in seiner Hand ist ein altes Zeichen der Geheimlehren. Die beiden Schlüssel verkörpern zum einen weltliche und zum anderen geistige Macht. Von den beiden Mönchen zu seinen Füßen ist der eine in ein Gewand gekleidet, das mit Lilien verziert ist und zeigt damit an, dass er aus persönlichem Idealismus vor dem Hohepriester kniet. Die Soutane des anderen Mönchs ist mit Rosen geschmückt. Nächstenliebe lässt ihn vor seinem Meister knien.
VI. Die LiebendenLiebeDie Liebenden sind als Adam und Eva im Paradies dargestellt. Der Apfelbaum im Hintergrund, um den sich die Schlange windet, verweist auf den Sündenfall und damit auf die Versuchung, der wir im Leben immer wieder ausgesetzt sind, der wir erliegen oder gegen die wir uns entscheiden. Der Erzengel Raphael stellt die Ekstase der beiden Liebenden dar und ihre Einheit auf einer höheren Ebene. Nur wenn Mann und Frau von den verschiedenen Seiten aus den Berg in der Mitte erklimmen und sich auf dem Gipfel treffen, können sie "mit den Engeln reden". Folgen sie aber einem oberflächlichen, halbherzig egoistischen Über-Ich, legen sich die dunklen Wolken wie Schatten auf ihre Beziehung.
VII. Der WagenGelingenEin blonder Held lenkt stark und triumphierend seinen Wagen. Die goldene Spitze am Stab in seiner rechten Hand steht für die edlen Ziele zu denen er aufbricht. Mehrere Zeichen auf der Karte symbolisieren Gegenstände und widerstreitende Kräfte, die der Wagenlenker ausbalanciert und in Einklang bringt: die weiße und die schwarze Sphinx im Bildvordergrund, der lächelnde oder der finster dreinblickende Mond auf seinen Schultern stehen für die dunkle und die helle Seite des Menschen. Das rote Lingam-Yonis-Symbol in der Wagenmitte symbolisiert das männliche und das weibliche Prinzip, das für die Vereinigung von männlichem und weiblichem Geschlecht steht.
VIII. KraftStärkeEine weiße Frau und ein roter Löwe sind einander liebevoll zugewandt. Der Löwe ist der König der Tiere und gilt als Symbol menschlicher Stärke, Triebkraft, insbesondere Sexualität. Die Frau ist eine Verkörperung der Hohepriesterin. Sie hat den Löwen gezähmt, spielt mit ihm ohne Angst und streichelt voller Lust seine wilde Mähne. Über ihrem Haupt schwebt eine liegende Acht als Zeichen für ihre unendliche Kraft. Die Köpfe von Löwe und Frau sind einander zugeneigt und verdeutlichen so einen gegenseitigen Erkennungsprozess.
IX. Der EremitRückzugAuf einer schneebedeckten Höhe steht ein grau gekleideter Mann vor einem grauen Hintergrund. Im ersten Moment wirkt das Bild trist und freudlos. Doch beim genaueren Hinsehen spürt man, dass der Eremit innere Ruhr und Sammlung ausstrahlt. Er hat die Einsamkeit des Gipfels gesucht. Er ist allein, wirkt aber nicht verlassen. Der goldene Stab der Zuversicht begleitet ihn auf seinem Weg und der gelbe Stern in seiner Laterne weist ihm den richtigen.
X. Rad des SchicksalsGlückDie Abbildungen in den vier Kartenecken stellen die vier Evangelisten dar und stehen gleichzeitig für die vier Elemente: Lukas bzw. Stier stehen für das Element Erde. Markus wird durch den Löwen dargestellt und steht für das Element Feuer. Matthäus ist zugleich der Engel und verkörpert das Luftelement. Und Johannes ist zugleich der Adler, der das Wasserelement symbolisiert. Die drei Figuren, die direkt um das Rad angeordnet sind, stellen die Kräfte dar, die das Rad der Zeit in Bewegung halten. Das Wesen mit einem Hund oder Schakalkopf versinnbildlicht den Ägyptischen Gott Anubis, den aufsteigenden, schöpferischen Aspekt - das Werden. Die Sphinx repräsentiert das bestehende, bewahrende Prinzip, und der ägyptische Gott Seth, durch die Schlange dargestellt, die absteigende, vernichtende Seite.
XI. GerechtigkeitGewissenDargestellt wird die Gerechtigkeit von einer Frau. Sie ist Verkörperung der Hohepriesterin (Karte II), die sich auf ihre innere Stimme, ihr Gefühl, die Stimme ihres Herzens, verlassen kann. In der einen Hand trägt die Frau ein Schwert. Im Tarot ist das Schwert ein Zeichen für geistige Kraft. Das bedeutet, dass Gerechtigkeit nicht nur auf der gütigen und empfindsamen Stimme des Herzens aufbaut, sondern auch klar und entschieden ist. Die Waage in ihrer anderen Hand repräsentiert die Justiz und steht für Abwägen und Gewichten. Das bedeutet, dass Gerechtigkeit nur möglich ist, wenn man alles abwägt, vergleicht und gewichtet.
XII. Der GehängteDemutDie Karte des Gehängten berührt einen zuerst unangenehm. Man erschrickt sogar davor. Doch schaut man sie genauer an, entdeckt man den gelben Strahlenkranz um das Haupt des Gehängten und die grünen Blätterranken um den Kreuzbalken. Dreht man dann die Karte um, so dass der Gehängte aufwärts steht, verliert die Karte vollends ihre Bedrohlichkeit. Der Eindruck einer positiven Karte wird noch durch die leuchtend rote Hose, die der Gehängte trägt, verstärkt: Dieser Mensch ist nicht leidend oder gar tot, sondern äußerst lebendig. Rot ist die spirituelle Farbe für Weisheit. Die Farbe seines Hemdes, Blau, wierum, steht für Glaube, Weisheit, Liebe und Hingabe.
XIII. Der TodWandlung
XIV. MäßigkeitMitte
XV. Der TeufelBesessenheit
XVI. Der TurmZerstörung
XVII. Der SternÜberfluss
XVIII. Der MondIllusion
XIX. Die SonneGlanz
XX. GerichtAuferstehung
XXI. Die WeltFreiheit
0. Der NarrUnschuld

Quelle: AstroWoche

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