🌌 Was ist Kontemplation?
Kontemplation ist nicht Denken.
Es ist auch nicht klassisches Meditieren.
Kontemplation ist das schauende Verweilen, ein aufmerksames Dasein im Licht einer Frage, eines Symbols, eines Mysteriums.
Es ist tiefer als Denken, sanfter als Meditation, lebendiger als Gebet.
Man sagt:
„In der Meditation sitzt du in der Stille.
In der Kontemplation lässt du die Stille in dir sitzen.“
✨ Der mystische Charakter der Kontemplation
In der Mystik – ob christlich, sufisch, taoistisch oder im Zen – ist Kontemplation ein Weg, der nicht zum Wissen führt, sondern zum Gewahrsein.
Sie ist der Moment, in dem du:
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auf ein Symbol schaust (z. B. den Baum des Lebens, das Kreuz, eine Spirale)
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oder auf ein heiliges Wort (z. B. „Liebe“, „Ich bin“, „Segen“)
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oder auf ein Gefühl (z. B. Dankbarkeit, Staunen, Demut)
…und es nicht analysierst, sondern zulässt, dass es in dich hineinsinkt wie warmer Regen in trockene Erde.
🧘 Unterschied zur Meditation?
Meditation | Kontemplation |
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Aufmerksamkeit auf Atem, Körper | Aufmerksamkeit auf ein inneres Objekt |
Ziel: Gedanken zur Ruhe bringen | Ziel: inneres Verweilen im Mysterium |
„Leerwerden“ | „Gefüllt-Werden“ durch das Gewahrsein |
stilles, absichtsloses Sein | liebevolles, stilles Schauen |
🔮 Ein einfaches Kontemplations-Ritual
1. Setze dich ruhig hin.
2. Wähle ein Wort oder Bild, z. B.: Licht, Frieden, Ich bin, ein Symbol, ein Zitat.
3. Schaue es innerlich an. Nicht denken. Nur da sein.
4. Wenn Gedanken kommen, lächle. Lass sie weiterziehen.
5. Bleibe 5–20 Minuten in diesem Raum der Präsenz.
Nicht du schaust auf das Wort –
Das Wort beginnt, dich zu schauen.
🌙 Kontemplation ist…
…der Moment, in dem dein Herz nicht mehr fragt, sondern lauscht.
…die heilige Pause zwischen Wissen und Nichtwissen.
…die stille Hochzeit von Seele und Sein.